Hormonfreie Verhütung mit dem Kupferperlenball

Der IntraUterinBall (IUB) bzw. Kupferperlenball ist eine Methode zur Schwangerschaftsverhütung, die völlig ohne Hormone auskommt und für 5 Jahre wirksam ist. Er verhütet direkt in der Gebärmutter, nach dem gleichen Prinzip wie die Kupferspirale.

Der hormonfreie Kupferball: 17 Kupferperlen auf einem flexiblen Draht mit Formgedächtnis

Welche Verhütung passt zu mir?

 

Um sich in den intimsten Momenten mit ihrem Partner entspannen zu können, ist ein sicheres Verhütungsmittel das Um und Auf. Welche Art von Verhütung Sie dabei wählen, ist Ihre ganz persönliche Entscheidung, die Sie am besten mit Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin abklären.


Wie wirken die verschiedenen Verhütungsmethoden?

Wirkungsweise des Verhütungsmittels

Ein Verhütungsmittel kann man danach auswählen, wie es wirkt: also systemisch (z.B. verhindern Hormone die Befruchtung der Eizelle), lokal (z.B. verhindert ein Kupferpräparat, dass Spermien zur Eizelle gelangen bzw. dass eine befruchtete Eizelle sich einnisten kann) oder natürlich (z.B. mit Kalendermethode).

Wie wirksam ist meine Verhütung?

Wirksamkeit der Verhütungsmethode

Ein Verhütungsmittel kann aber auch nach seiner Wirksamkeit gewählt sein. Leider verhindert kein Verhütungsmittel mit 100%iger Sicherheit eine Schwangerschaft. Allerdings hilft der sogenannte Pearl-Index als Orientierung, welche Methode wirksamer ist als eine andere.



Der Pearl-Index – Wirksamkeit verschiedener Verhütungsmethoden

 

Der Pearl-Index gibt an, wie viele Frauen in einer Gruppe von 100 Frauen in einem Jahr schwanger wurden. Bei einem Pearl-Index von 1 werden also 1 von 100 Frauen in 1 Jahr schwanger. Das heißt, dass die gewählte Empfängnisverhütung zu 99 % sicher ist. Ein Pearl-Index von 0 wäre perfekt, da hier gar keine von 100 Frauen in 1 Jahr schwanger würde. Leider gibt es kein Verhütungsmittel, das zu 100 % wirksam ist. Allerdings kann man sagen, je niedriger der Pearl-Index ist, desto wirksamer ist die Empfängnisverhütung.

 

 

Bei typischer Anwendung, also nicht unter Studienbedingungen, zeigte sich eine Wirksamkeit unterschiedlicher Verhütungsmethoden wie folgt:

Infos über die Wirksamkeit verschiedener Verhütungsmethoden

Bei Coitus Interruptus, Zervixschale, Kondom oder Kalendermethode wurden 18 oder mehr Frauen von 100 in einem Jahr schwanger. Das heißt, diese Arten der Schwangerschaftsverhüten, die man bei jedem einzelnen Geschlechtsverkehr anwenden muss, wirken zu 72-82 %.

Höhere Wirksamkeit zeigen die Pille (tägliche Einnahme), das Hormonpflaster (wöchentlicher Tausch), der Vaginalring (monatlicher Tausch) und die Hormonspritze (alle 1-3 Monate). Hier werden bereits nur 6-9 Frauen von 100 in einem Jahr schwanger, was eine Wirksamkeit von 91-94 % ergibt.

Am wirksamsten sind Langzeitverhütungsmittel wie das Implantat (3-5 Jahre), Hormonspiralen (3-5 Jahre), Kupferintrauterinpessare (5 Jahre) und die Sterilisation. Bei diesen Methoden wird im Durchschnitt nur 1 von 100 Frauen in einem Jahr schwanger. Es ergibt sich also eine Wirksamkeit von 99 %.


Quelle: Trussell J. Contraceptive Efficacy. Efficacy at typical use figures. In: Hatcher RA, Trussell J, Nelson AL, Cates W, Kowal D, Policar M. Contraceptive Technology: Twentieth Revised Edition. New York NY: Ardent Media, 2011.

Hormonfreie Verhütung – perfekt für aktive Frauen jeden Alters

Was spricht für hormonfreie Verhütung?

Die Wahl der Empfängnisverhütung ist eine persönliche Entscheidung. Allerdings gibt es einige Risikofaktoren, die für eine hormonfreie Verhütung sprechen.

Auch können religiöse oder kulturelle Gegebenheiten die Entscheidung beeinflussen, wie z.B. der Wunsch nach einem „natürlichen“ Zyklus. Deshalb ist es unumgänglich, sich vom Frauenarzt bzw. von der Frauenärztin Ihres Vertrauens beraten zu lassen!


Die Verwendung von östrogenhaltigen Verhütungsmitteln kann

  • bei einem Alter ab 35 Jahren das Risiko für Herzinfarkte, Beinvenenthrombosen und Schlaganfälle steigern,
  • beim Stillen die Milchbildung stören – und man weiß nie, wie viel von den Hormonen tatsächlich in der Muttermilch landet – und
  • bei Raucherinnen das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen stark erhöhen.

Die Kombination aus Öströgenen und Gestagenen kann

  • bei Frauen mit einem BMI über 35 im Vergleich zu nichtübergewichtigen Frauen zu einem erhöhten Thromboserisiko führen,
  • den Blutdruck erhöhen und
  • bei Frauen, die unter Migräne leiden, die Gefahr für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt steigern.


Wie wirkt Kupfer?

Die schwangerschaftsverhütende Wirkung beruht sowohl beim Kupferperlenball wie auch bei anderen Kupferspiralen auf den Kupferionen, die in der Gebärmutterhöhle freigesetzt werden. Diese Kupferionen verändern die Flüssigkeiten im Eileiter und in der Gebärmutter und machen sie für Spermien unwirtlich. Spermien, die in diese Teile des Körpers eindringen, sind dort nicht lebensfähig und können idealerweise keine Eizelle befruchten.

Sollte es doch zu einer Befruchtung der Eizelle kommen – denn kein Verhütungsmittel wirkt mit 100%-iger Sicherheit – wird in den meisten Fällen die Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut (das Endometrium) verhindert. Kupferintrauterinpessare erhöhen nämlich auch die Anzahl der Leukozyten des Endometriums, was auf eine chronische Entzündungsreaktion hindeutet und möglicherweise die Einnistung einer befruchteten Eizelle unmöglich macht. Deshalb werden manche Kupferspiralen auch als Notverhütung verwendet. Der Kupferball ist dafür allerdings nicht vorgesehen!



Was spricht gegen Kupfer?

Auch gibt es Gründe, die gegen ein Kupferverhütungsmittel sprechen. Von der Anwendung eines Kupferintrauterinpessars sollte abgesehen werden bei:

  • bestehender oder vermuteter Schwangerschaft,
  • anatomischer Veränderung der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses,
  • Beckeninfektion, die als Beckenentzündung (PID) bezeichnet wird, oder einem aktuellen Verhalten, bei dem Sie ein hohes Risiko für eine PID haben (beispielweise weil Sie oder Ihr Partner Geschlechtsverkehr mit mehreren Partnern haben),
  • Gebärmutterentzündung nach einer Entbindung oder nach einem Abort innerhalb der letzten 3 Monate,
  • Krebserkrankung des Gebärmutterhalses oder der Gebärmutter,
  • unerklärlichen vaginalen Blutungen,
  • unbehandelter Entzündung des Gebärmutterhalses,
  • Wilson-Syndrom (Störung de körpereigenen Kupferhaushaltes),
  • Allergie gegen eines der Materialien des Intrauterinpessars
  • bereits vorhandenem Intrauterinpessar in Ihrer Gebärmutter


Wichtig! Intrauterinpessare schützen nicht vor sexuell übertragbare Infektionen.

Wichtige Infos über Intrauterinpessare (IUP)

Die Informationen auf dieser Webseite ersetzen nicht das persönliche Aufklärungsgespräch mit Ihrem Gynäkologen bzw. Ihrer Gynäkologin und dienen lediglich zur zusätzlichen Information.